Die meisten Menstruierenden haben bereits die Erfahrung mit Zwischenblutungen gemacht. Diese unangenehmen Blutungen haben oft harmlose Ursachen. Dennoch sind sie ernst zu nehmen, insbesondere dann, wenn sie häufiger auftreten und von Schmerzen begleitet werden. In einigen Fällen können sie ein Warnsignal für ernsthafte Gesundheitsprobleme sein.
Der Menstruationszyklus umfasst normalerweise die Periode sowie mögliche Zwischenblutungen. Die Periode tritt etwa einmal im Monat auf und markiert den Beginn eines Zyklus, der bis zum Einsetzen der nächsten Periode dauert. Der Abstand zwischen zwei Perioden liegt normalerweise zwischen 23 und 35 Tagen. Wenn während des Zyklus zusätzlich zur Periode eine weitere Blutung auftritt, bezeichnet man dies als Zwischenblutung oder Schmierblutung.
Zwischenblutungen können unterschiedlich stark sein, von leichten Schmierblutungen, auch Spotting genannt, die nur wenige Stunden andauern, bis hin zu stärkeren Blutungen, die sich über mehrere Tage oder Wochen erstrecken können.
Während der Periode wird die Gebärmutterschleimhaut abgestoßen, was zu Blutungen führt. Zwischenblutungen haben jedoch andere Auslöser und können daher jederzeit auftreten.
Zwischenblutungen können durch verschiedene äußere und innere Faktoren verursacht werden, die den Zyklus beeinflussen. Meistens sind folgende Gründe für Zwischenblutungen verantwortlich:
Leichte Schmierblutungen sind meistens auf hormonelle Schwankungen zurückzuführen. Einige Tage nach der Menstruation, wenn der Östrogenspiegel noch niedrig ist, können leichte Schmierblutungen auftreten. Aber auch in der zweiten Hälfte des Zyklus, wenn der Progesteronspiegel niedrig ist, können ebenfalls Schmierblutungen auftreten. Auch wenn du in die Wechseljahre kommst, treten vermehrt Zwischenblutungen auf. Oft ab Mitte 40, nimmt die Hormonproduktion der Eierstöcke ab, was zu häufigeren Zwischenblutungen führen kann, da der Eisprung unregelmäßiger wird.
Bei einer Gelbkörperschwäche produziert der Gelbkörper nicht genug Progesteron, was sich in einer verfrühten Blutung vor dem Zeitpunkt der eigentlichen Periode äußern kann.
Eine häufig auftretende Form von Zwischenblutungen ist die sogenannte Ovulationsblutung, die in der Mitte des Menstruationszyklus auftritt, zum Zeitpunkt des Eisprungs. Diese kurze Episode von Schmierblutungen ist in der Regel unbedenklich. Der Grund dafür liegt darin, dass direkt nach dem Eisprung der Östrogenspiegel abfällt, während gleichzeitig der Progesteronspiegel ansteigt. Es ist wichtig, die Ovulationsblutung nicht mit der Einnistungsblutung zu verwechseln. Letztere kann ein Anzeichen für eine eingetretene Schwangerschaft sein. Die Einnistungsblutung tritt auf, wenn sich eine befruchtete Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut einnistet. Dies kann etwa 6 bis 12 Tage nach der Befruchtung geschehen. Wenn die befruchtete Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut implantiert wird, können kleine Blutgefäße in der Gebärmutterwand beschädigt werden, was zu einer leichten Blutung führt. Diese Blutung ist oft geringfügig und kann als rosafarbenes oder hellrotes Ausfluss erscheinen. Die Einnistungsblutung tritt häufig vor dem erwarteten Zeitpunkt der Menstruation auf und dauert normalerweise nur ein bis zwei Tage. Die Einnistungsblutung muss allerdings nicht zwingend bei jeder Schwangerschaft auftreten.
Wenn du Phasen durchmachst, in denen du sehr gestresst bist, kann das deinen Menstruationszyklus aus dem Gleichgewicht bringen und in einigen Fällen zu Zwischenblutungen führen. Neben hormonellen und psychischen Ursachen können auch verschiedene Erkrankungen Zwischenblutungen verursachen.
Wenn du bei dir Zwischenblutungen bemerkst, die du nicht erklären kannst, solltest du unbedingt ärztlichen Rat einholen. Zwischenblutungen können auf behandlungsbedürftige Infektionen (Pilzinfektionen, Chlamydien, oder andere bakterielle Infekte) hinweisen.
Wenn du dir unsicher bist, ob deine Zwischenblutung nicht doch auf einen Infekt hinweisen könnte, solltest du sofort zu einem Arzt oder einer Ärztin gehen. Mithilfe eines Ultraschalls könne mögliche Krankheitsbilder entdeckt werden. Ein Abstrich oder ein Urintest kann Aufschluss über eventuell vorliegende Infektionen geben.