Vermutlich leidet mindestens jede/r zweite/r Menstruierende/r an Regelschmerzen. Bei 1 von 10 Menstruierenden sind die Schmerzen so stark, dass sie den Alltag beeinträchtigen.
Der Grund dafür sind die Vorgänge in der Gebärmutter. Im Laufe jedes Zyklus wird ein Teil der Schleimhaut neu gebildet, für den Fall, dass sich dort ein befruchtetes Ei einnistet. Kommt es jedoch nicht zu einer Befruchtung stirbt dieser Teil der Schleimhaut wieder ab und wird mit der Periode aus der Vagina ausgeschwemmt. Um die Schleimhaut und Blut abzulösen, ziehen sich die Muskeln zusammen. Dadurch entstehen Muskelkrämpfe. Diese können unterschiedlich stark ausfallen und sehr schmerzhaft sein.
Einfluss darauf haben bestimmte Botenstoffe wie zum Beispiel Prostaglandine. Geschwülste oder die Spirale können die Muskelkontraktionen noch weiter verstärken. Wenn dir die Schmerzen ungewöhnlich stark vorkommen und dich im Alltag sehr beeinträchtigen, kannst du dir ärztlichen Rat einholen.
Regelschmerzen werden oft mit einem Augenrollen und einem Stoßseufzer begrüßt und doch werden diese Schmerzen, trotz ihrer Häufigkeit, manchmal als bloße Einbildung abgetan. Er wird gelegentlich bagatellisiert oder als übertrieben dargestellt. Dies kann auf historische Missverständnisse über weibliche Schmerzerlebnisse oder schlichtweg auf mangelndes Verständnis zurückzuführen sein.
Regelschmerzen sind echt und dürfen nicht einfach als "normale" Begleiterscheinung abgetan werden!
Sie können ernsthafte Auswirkungen auf das tägliche Leben haben, von Schwierigkeiten bei der Arbeit oder in der Schule bis hin zu Beeinträchtigungen im sozialen Leben. Eine offene Diskussion in der Gesellschaft ist wichtig und muss gefördert werden.
Es ist an der Zeit, diese Stigmatisierung zu durchbrechen, das Bewusstsein für diese Problematik zu schärfen und Empathie für diejenigen zu zeigen, die monatlich mit diesen Schmerzen zu kämpfen haben.
Lasst uns gemeinsam dazu beitragen, dass Regelschmerzen als das anerkannt werden, was sie sind - eine reale und bedeutsame Erfahrung, die Aufmerksamkeit und Respekt verdient und ein unterstützendes Umfeld schaffen, in dem Menstruierende sich gehört und verstanden fühlen.